Manufaktur News

Zum Geleit (März 2024)

Liebe Freund*innen der Manufaktur,

war es der Bohemien und Provo Werner Enke („Zur Sache, Schätzchen!“), der stets müde und missmutig abwinkte, wenn sich die Dinge seiner tiefenentspannten Meinung nach etwas »zu dynamisch« entwickelten? Waren es die Düsseldorfer Fehlfarben, die schon früh, 1980, ahnten: „Wenn die Wirklichkeit dich überholt, hast du keine Freunde, nicht mal Alkohol“? Im Februar-Geleitwort hatten wir etwas erhitzt und vielleicht auch eine Terz zu defätistisch um das Motiv des „Hoppla-Moments“ herum extemporiert, weil sich die Dinge etwas »zu dynamisch« (Enke) zu entwickeln schienen. Hatten folglich mit einem Peter Sloterdijk-Zitat in coolem Thomas Bernhard-Sound geunkt, dass eventuell die Demokratie, so wie sie hierzulande routiniert, aber kaum ernsthaft krisenerprobt, vielleicht etwas hilflos gegenüber aktuellen Herausforderungen agiert. Oder auch nicht agiert. Sondern? Beobachtet? Sinniert? Improvisiert?

Manufaktur News

Zum Geleit (Februar 2024)

Liebe Freund*innen der Manufaktur,

Stichwort: Das böse Erwachen. Ältere werden sich vielleicht noch erinnern, Jüngere können‘s ja vielleicht mal googlen. 1972 war`s, als Bob Fosse mit Liza Minelli, Michael York, Helmut Griem, Fritz Wepper und Joel Grey in den Hauptrollen das Musical „Cabaret“ nach einer Vorlage von Christopher Isherwood („Goodbye to Berlin“) verfilmte. Thema: Tanz auf dem Vulkan um 1930. Damals ein Kassenschlager. Unvergesslich die Szene, als die Freunde von Berlin aus eine Landpartie unternehmen, in einem Landgasthof landen, wo ein blonder Jüngling am Nebentisch ein Lied anstimmt: „Tomorrow belongs to me!“. Und die ganze „Erregungsmeute“ (Sloterdijk) drum herum stimmt freudig-entschlossen ein. Ein Gänsehautmoment, ein Hoppla-Moment!