Der in Köln lebende Saxofonist und Klarinettist Frank Gratkowski gehört seit Beginn der Neunziger zu den international tätigen Netzwerkern einer europäisch geprägten freien Musik. Sein expressiver Ton und die ungeheure Kraft, mit der er in sein Altsax stößt, tragen ihm über Free Jaz -Kreise hinaus vor allem in Amerika Respekt ein. Gratkowski ist Preisträger des SWR Jazzpreises 2005. Der Standard schreibt über den in Köln lebenden österreichischen Pianisten Philip Zoubek:
„Den Namen Philip Zoubek etwa wird man sich fortan merken müssen. Der 27-jährige niederösterreichische Pianist gefiel durch einen radikalen und doch ausnehmend sinnlichen Zugang zu seinem Instrument, welches sich unter seinen Händen in einen Klangfarben-Generator zu verwandeln schien. Mit allerlei Saitenpräparationen und -manipulationen sahen sich abstrakte, in motorischem Drive permutierte Patterns entwickelt, die in sich farbige Polyfonie hören ließen.“ Thomas Lehn beschäftigt sich seit 1989 intensiv mit Analogsynthesizern. Tief verwurzelt in seiner Herkunft als Pianist klassischer sowie komponierter und improvisierter zeitgenössischer Musik hat er eine ausgeprägt eigene „Sprache“ live-elektronischer Musik entwickelt, deren innere Syntax eher akustischinstrumental als elektronisch anmutet. Seine elektroakustischen Arbeiten leben von Brüchen und Kontrasten, von Spannungsbögen und strukturellen Zusammenhängen. Die haptische Unmittelbarkeit, mit der er am analogen Synthesizer der Sechzigerjahre auf den Klang zugreift, trägt außerdem zum gestischen Eindruck seiner Performance bei.
Dieter Manderscheid spielt mit Martin Blume seit 10 Jahren in der Formation FOURinONE (unvergessen ihr fulminanter Auftritt vom 28.10.2007). Der amerikanische Kritiker Ken Waxmann schreibt über die beiden: „Coming together like a continental Paul Chambers and Jimmy Copp, drummer Martin Blume and bassist Dieter Manderscheid….construct perfect freebop pattern in the background detracting from the soloists.“
Manderscheid feierte seine ersten größeren Erfolge mit dem Wittek-Kaiser- Manderscheid Trio. Seitdem ist er einer der gefragtesten Freelance-Bassisten. Martin Blume, dessen Spiel bestimmt wird „von einer filigranen Klangästhetik, deren treibendes Moment nicht bloß die rhythmische Energie, sondern vor allem der Zusammenklang mit den anderen Instrumentalisten ist“, arbeitet seit Anfang der 80er Jahre im internationalen Kontext der Avantgarde von Jazz, Improvisierter und Neuer Musik in den unterschiedlichsten Formationen. Seit 1988 leitet er hauptsächlich eigene Projekte, die ihn auf zahlreichen Konzerttourneen zu den weltweit wichtigsten Aufführungsorten und Festivals dieser Musik nach Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, England, Dänemark, Schweiz, Österreich, Slowenien, Ungarn, Italien, USA, Kanada und Australien führten.
www.frankgratkowski.de • http://philipzoubek.com/
www.thomaslehn.com • www.dimand.de/
www.martinblume.de
Presse:
„Martin Blume, Frank Gratkowski (Klarinetten und Saxofone), Philip Zoubek (Piano), Dieter Manderscheid (Kontrabass) und Thomas Lehn am Analog Synthesizer sorgten für ein außergewöhnliches Konzert, eine überzeugende Darbietung improvisierter neuer Musik. Virtuos artikulierten sie die Liebe zum Feinen, zum Genauen. Filigrane und ausdrucksstarke Teile wurden miteinander verwoben zu einem dichten, mitunter herausfordernden Klangteppich. Das Quintett variiert mit treibender Energie, steigert sich immer wieder zum Extremen, um dann plötzlich Tempo und Dynamik zu reduzieren und nüchtern akzentuiert, beinah getragen fortzufahren. Dabei streut Lehns Synthesizer verschiedene Farbwechsel ein, vom tiefen rauschen bis zum schrillen Stakkato.
Die Kommunikation des Ensembles klappte hervorragend, kein Solo trat zu stark in den Vordergrund, jede musikalische Spontanität war souverän abgestimmt. Dies ergab eine ungewöhnliche und reizvolle Mischung aus elektronischer und akustisch – instrumenteller Ästhetik.“
Simon Meienreis, WAZ 08.11.08
Eintritt:
12.- Euro Vvk plus Gebühr
15.- Euro Abendkasse
12.- Euro Mitglieder