Am Anfang stand ein Millionendeal hinter verschlossenen Türen: Ein Staatssekretär im Innenministerium organisiert den Kauf der Palantir-Software für 25 Millionen im Alleingang, ohne Rechtsgrundlage, ohne den Koalitionspartner einzuweihen.
Palantir soll große Datenmengen verarbeiten, analysieren und für die Polizeiarbeit auswertebar machen.
Allerdings ist nach Meinung von Experten vieles, was Palantir macht, weit mehr als ein einfacher Datenabgleich und war in Europa bisher illegal. Unter anderem, weil Palantir eine Black Box ist: niemand außerhalb des Unternehmens weiß genau, nach welchen Kriterien Daten verknüpft oder Verdächtige markiert werden. Der Quellcode ist geheim, selbst Parlamente und Datenschützer haben keinen Einblick.
Nun haben aber die ursprünglich kritischen Grünen einen Deal mit den Schwarzen gemacht und stimmen der gesetzlichen Grundlage für den Einsatz der Überwachungssoftware zu.
Aber Palantir ist nicht nur Technik, sondern auch Ideologie. Mitbegründer Peter Thiel gilt als einer der Vordenker des US-Rechtsrucks, Unterstützer von Donald Trump und Gegner liberaler Demokratie. „Ich glaube nicht länger, dass Demokratie und Freiheit kompatibel sind.“ hat er schon 2009 gesagt.
Palantir basiert auf PayPal Technologien zur Betrugserkennung und wurde früh auch von der CIA unterstützt. Aus der anfänglichen „erweiterten Intelligenz“ aus maschineller Rechenpower und menschlicher Analyse wurde das Standardwerkzeug der US Geheimdienste.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten



Blömke/Kosinsky/Tschöpe