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Helen

Mi. 17. März 2010 | 21:00

BRD / USA 2009, 115 Min., von Sandra Nettelbeck mit Ashley Judd, Lauren Lee Smith, Goran Visnjic, Alexia Fast, Alberta Watson

Wer sich ein Bein bricht, für den hat jeder vollstes Verständnis, dass er oder sie sich in einem Krankenhaus behandeln lässt. Wer dagegen an Angstzuständen, Depressionen oder Schizophrenie leidet, der muss sich auch heute noch verstecken und darauf hoffen, dass sein Umfeld von der Erkrankung keine Notiz nimmt.

Die angesehene Musik-Professorin hätte eigentlich allen Grund, mit sich und der Welt im Reinen zu sein. So ist sie inzwischen in zweiter Ehe glücklich verheiratet. Ihr Mann David, ein erfolgreicher Anwalt, versteht sich zudem bestens mit ihrer Tochter Julie aus erster Ehe. Doch das Idyll der nach außen perfekten Patchwork-Familie erweist sich schon bald als trügerisch. Ohne Vorwarnung wird Helen der Boden unter den Füßen weggezogen. Auf einmal fühlt sie sich unsicher, antriebslos und schwach. Eine zunächst unerklärliche Traurigkeit erfasst ihre Seele, die dazu führt, dass das Leben für sie jeglichen Sinn verliert.
Ihr Mann und ihre Tochter ahnen zunächst nicht, dass Helen schwer erkrankt ist. Erst ein Suizidversuch macht auch ihnen schlagartig den Ernst der Lage bewusst. Und dennoch müssen sie hilflos mitansehen, wie sich ein geliebter Mensch immer mehr von ihnen entfernt und entfremdet. Helen, die auf eigenen Wunsch und gegen den ausdrücklichen Rat ihrer Ärztin die stationäre Behandlung abbricht, fehlt die Kraft, um sich aus diesem selbstzerstörerischen Kreislauf zu befreien. Verständnis und Zuspruch erfährt sie in dieser schweren Zeit meist nur bei einer ihrer ehemaligen Studentinnen. Wie Helen leidet auch Mathilda unter Depressionen und Minderwertigkeitsgefühlen. Sie kann daher sehr genau nachempfinden, durch welche Hölle Helen nun gehen muss.
Als Zuschauer geht es einem wie Helens Familie. Man fragt sich, was der Auslöser für ihre Depressionen war. Eine befriedigende Antwort gibt der Film hierauf nicht, vielleicht weil die eine logische Erklärung überhaupt nicht existiert und viele Faktoren letztlich zusammen kommen müssen. Das Unverständnis, das Helen anfangs erfährt, aber auch der mühsame und schmerzhafte Prozess der (Wieder-)Annäherung, das sich Zurechtfinden in einer solchen Extremsituation, all das zeigt „Helen“ ohne in melodramatische Reflexe und Klischees abzugleiten.

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Details

Datum:
Mi. 17. März 2010
Zeit:
21:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Kino Kleine Fluchten
Hammerschlag 8
Schorndorf, 73614 Deutschland