Friedlich und phantasievoll mischen sie sich ein. Menschen jeden Alters, von den Dreijährigen bis zu Rollator schiebenden Urgroßvätern und -müttern, aus allen Schichten und mit unterschiedlichem politischem Hintergrund.  Es genügt ihnen nicht mehr, alle paar Jahre zur Wahlurne zu gehen.  Sind das noch die braven Schwaben, die Baden-Württemberg zum "Musterländle" gemacht haben? Gibt es wirklich keine wichtigeren Themen als Stuttgart 21?

Wie kann die Umgestaltung des Bahnhofs der Landeshauptstadt Stuttgarts einen derartigen Aufstand auslösen? So mag sich mancher fragen und sich verwundert die Augen reiben.
Ist es der Abriss der beiden Seitenflügel des Bahnhofs, eines Baudenkmals von hohem Rang für eine Identifikation mit dem Wahrzeichen der Stadt? Oder die Abholzung von 280 zweihundertjährigen mächtigen Parkbäumen im Zentrum der Stadt für eine 12 Meter tiefe Baugrube, mit der Gefährdung der Mineralquellen in Bad Cannstatt infolge der Grundwasserabsenkung? Oder ist es einfach die Tatsache, dass mitten in der Krise, für zig Milliarden, zum Nutzen weniger ein Immobilienprojekt durchgesetzt wird, das verkehrstechnisch gänzlich sinnfrei ist?

Unter der Fülle von berechtigten Beweggründen gegen das Projekt S-21 bleibt die Vielfalt und Kreativität des Widerstands beeindruckend. Mit der Filmdokumentation Stuttgart steht auf zeigt der Filmemache Hermann G. Abmayr das Portrait einer Bewegung, die sich für den Erhalt ihrer Umwelt und ihrer Geschichte und vor allem für eine demokratische Mitentscheidung ihrer Bürger und Bürgerinnen einsetzt.

Filmdauer 30 min + 17 min Videoimpressionen
Anschließend Diskussion mit Winfried Wolf, Verkehrsexperte und Herausgeber des aktuell erschienenen Buches „Stuttgart 21, oder: wem gehört die Stadt?“

Eintritt frei

Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung BW, attac RG Schorndorf, Forum Politik in der Manufaktur