USA 2008, 108 Min., von Isabel Coixet mit Penélope Cruz,
Ben Kingsley, Dennis Hopper, Patricia Clarkson, Peter Sarsgaard, Deborah Harry
nach dem Roman «Das sterbende Tier» von Philip Roth
Er ist gebildet, charismatisch und musikalisch – und er vermag seine Vorzüge gut in Szene zu setzen. Wenn Literaturprofessor David Kepesh mit seinen Studenten eine seiner Examensfeiern abhält, dann findet sich letztlich fast immer eine Studentin, die bereit ist, mit dem alternden, aber smarten und selbstbewussten Professor ins Bett zu steigen. Mit der Exil-Kubanerin Consuela Castillo ist es anders; Kepesh ist fasziniert von der nicht nur reizend aussehenden, sondern auch von einer geheimnisvoll melancholischen Aura umgebenen Frau. Er beginnt, eine Art Besessenheit für sie zu entwickeln.
Penélope Cruz zeigt in der Meisterung dieser schwierigen Rolle eine Glanzleistung und ist viel mehr als nur schöne Staffage. Überhaupt sind es die Schauspieler, die in diesem Ensemble-Film überzeugen: Dennis Hopper spielt den besten Freund des Professors mit lockerer Energie, Charme und Witz, und Patricia Clarkson gibt die selbstbewusst-selbständige, aber auch vielschichtige und verletzliche «Freundin mit Vorzügen», die sich seit Jahren zum ungezwungenen Sex mit dem agilen Professor trifft. Beide Charaktere, Hopper und Clarkson, sind die Gegenpole zu den zwei Hauptprotagonisten: Sie verkörpern die andere Welt; sobald sie auftreten, verlässt der Film seine titelgebende «elegische» Atmosphäre, welche die Hauptdarsteller permanent umgibt, und wird zur pointierten Analyse der Befindlichkeiten in die Jahre gekommener, urbaner Bildungs-Bohemiens, deren Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit mit wachsendem Alter von der Furcht vor Einsamkeit überschattet wird.