Erinnert sich (in dieser schnellebigen Zeit) noch jemand an die Priests aus Washington, D.C.? Wenn ja, dann aufgehorcht. Denn gerade schreibt sich hier das nächste Kapitel amerikanischer DIY-Bands, die UK Post-Punk (und explizit das Rough Trade-Erbe) frisch und unverbraucht aufs nächste Level transponieren. Und so sind Lithics aus Portland (Oregon) mit ihrem Zweitwerk „Mating Surfaces“ dann auch just beim großartigen Kill Rock Stars (Label) gelandet. Und „Mating Surfaces“ ist ein Wahnsinnsspaß: kantiger und leicht über die Räder groovender Postpunk (zwischen Gang of Four, Delta 5, Captain Beefheart, Contortions und Bush Tetras) mit absolutem Hit-Potenzial – catchy, kurz angebunden und hypnotisch as fuck. Kein Wunder also, dass sich in USA gerade die Ballsäle ausverkaufen wie kalifornisches Lauffeuer (als Support für Stephen Malkmus & The Jicks) und Bandcamp schon jetzt „Mating Surfaces“ zu einem der Alben des Jahres erklärt hat. Und eine coolere gitarrespielende Sängerin als Aubrey Hornor haben wir schon lange nicht mehr erlebt.