Manufaktur News

Zum Geleit (Mai 2022)

Liebe Freund*innen der Manufaktur,

vor der Mitgliederversammlung am 16. Mai möchten wir uns bei allen Mitgliedern für ihre Treue bedanken! Und wo wir schon dabei seid – falls ihr noch keine Mitglieder seid, überlegt euch doch, ob das etwas für euch wäre! Die Manufaktur ist ja kein schnödes Unternehmen, auch keine kommunale Einrichtung, sondern organisiert als ein Verein, der ein soziokulturelles Zentrum – ein Forum für Kultur und Politik – betreibt und dafür Mitarbeiter*innen anstellt (unter anderem im Büro: Veranstaltungsorganisation) und Pächter*innen (Kino) hat, die für einen professionellen Betrieb sorgen. Einnahmen, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse von Kommune und Land machen das, was wir tun, finanziell möglich. Kulturell und sozial sind wir, was wir sind, weil wir viele sind. Mitglied werden heißt: Teil der Manufaktur werden, nicht nur Vergünstigungen bekommen (das auch…), sondern auch Mitsprache – nicht zuletzt bei der MV –, Gestaltungsmöglichkeiten in Arbeitsgruppen und auch Mitverantwortung.

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Zum Geleit (April 2022)

LLiebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

ein schönes Aprilprogramm steht uns bevor, nicht zuletzt mit der so groß- wie einzigartigen Cate Le Bon.

Dass sich die Kultur- und Politikveranstaltungsnormalität in Kriegszeiten auch ein bisschen seltsam anfühlt, müssen wir sicherlich niemandem erklären. Ebenso wenig, dass diejenigen unter uns Linken, die an einer weltanschaulichen Vorstellung von „Antiimperialismus“ aus den 1920er-Jahren (ok, vielleicht auch aus den 1980ern) festgehalten hatten, jetzt ein bisschen kognitive Dissonanz erleben. Oh, da ist gar nicht nur die NATO schuld!? Faktisch hatten Putin und sein Regime ja sowohl die Krim als auch die ostukrainischen Pseudo-Volksrepubliken bereits fest in der Hand. Schwer, nun auch noch diesen Angriffskrieg allein als Reaktion auf den westlichen Imperialismus – der in der Ukraine und rundherum zuletzt immer beliebter geworden ist – einzuordnen und die Augen davor zu verschließen, dass (auch) andere Leute gerne Imperien errichten, auf Kosten wieder anderer Leute. Es wirkt gelegentlich, als seien die anhaltende Putin-Verharmlosung und die Attraktion des russischen Nationalismus nur Ausdruck einer seltsamen Faszination für Autoritarismus und „hartem“ geopolitischen Realismus.

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Zum Geleit (März 2022)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

der Manufaktur-März hat in allen Sparten etwas zu bieten, er steht aber vor allem im Zeichen der Internationalen Wochen gegen Rassismus (das sind zwei Wochen – die letzten beiden des Monats). In zwei Veranstaltungen, einem Film und einer Ausstellung wird es um den rechten Terror des sogenannten NSU und um das Andenken an die Menschen, die ihm zum Opfer gefallen sind, gehen. Mehr dazu im Heft.

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Zum Geleit (Februar 2022)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

da sprechen wir im letzten Vorwort mal ein für unsere Verhältnisse uncharakteristisch menschenfreundliches Dankeschön an die lokale Presse, die (Pop-/Sub-)Kulturberichterstattung und ihre Förderer aus – und ein paar Wochen später lesen wir, dass Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten erhebliche Teile der Redaktion einsparen werden und deshalb mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch mal weniger über interessantes kulturelles Geschehen berichten werden.

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Zum Geleit (Januar 2022)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

das war ein schönes Jahr. Alles ging glatt. Wir hatten eigentlich immer geöffnet. Es herrschte ausgelassene Geselligkeit, der Laden war ständig pickepackevoll. Probleme gab’s im letzten Jahr eigentlich keine, von gelegentlichen Enttäuschungen von Bands über die vegane Wurstplatte und der einen oder anderen gerissenen Saite abgesehen.

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Zum Geleit (Dezember 2021)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

das war ein schönes Jahr. Alles ging glatt. Wir hatten eigentlich immer geöffnet. Es herrschte ausgelassene Geselligkeit, der Laden war ständig pickepackevoll. Probleme gab’s im letzten Jahr eigentlich keine, von gelegentlichen Enttäuschungen von Bands über die vegane Wurstplatte und der einen oder anderen gerissenen Saite abgesehen.

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Zum Geleit (November 2021)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

die cineastischen Expert*innen sind ja eher skeptisch, ob wir derzeit wirklich bessere Filme zu sehen bekommen als je zuvor, aber eines steht fest: ab November können wir im Kino Kleine Fluchten schöner denn je Filme schauen! Denn Jürgen und das Kino-Team haben renoviert bzw. renovieren lassen. Der Saal hat einen neuen Fußboden und neue Beleuchtung bekommen, er ist frisch gestrichen. Und vor allem: Er ist mit neuen Kinosesseln möbliert, im klassischen Look, die mit größerem Abstand aufgestellt sind, breite Armlehnen haben und ein Premium-Erlebnis-Gefühl versprechen, wie es dem erlesenen Programm entspricht. Juhu!

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Zum Geleit (Oktober 2021)

Liebe Freund*innen der Manufaktur,

der Oktober wird ein Indoor-Monat, mit vielen schönen Konzerten und Veranstaltungen in der Manufaktur – alles, wie ihr wisst, zugänglich mit Impfnachweis, Genesenenbescheid (tolles Wort) oder tagesaktuellem Antigenschnelltest (und Ticket natürlich!). Wir kontrollieren das, wie jetzt schon seit einigen Wochen, gewissenhaft. Das tun wir kreuzbrav und beflissen und nur mit gelegentlichen Anflügen von Selbstironie, weil uns die Gesundheit aller Besucher*innen und auch des Manu-Teams wichtig ist und auch, weil uns die epidemiologische Logik des Die-Zahlen-nicht-Explodieren-Lassens unterm Strich einleuchtet. So ist das ja eine sichere Sache, auch bei Konzerten. Wir haben uns schon fast dran gewöhnt, es geht routiniert und zügig.

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Zum Geleit (September 2021)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

diesen Monat kein Coronakommentar! Keine Lobpreisung des Kino- und Musikprogramms. Sondern: eine Erinnerung an die Bundestagswahl.

Richtig, da war doch was!

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Zum Geleit (August 2021)

Liebe Freundinnen und Freunde der Manufaktur,

wie Ihr vermutlich mitbekommen habt, ist am 10. Juli Esther Bejarano gestorben, im Alter von 96 Jahren. Sie war eine jüdische Zeitzeugin und Überlebende des NS-Vernichtungsregimes, eine zeitweilige Auswanderin nach Israel, eine Musikerin und Autorin, eine ungebrochene Linke, eine Hamburgerin und vieles vieles mehr. Über ihren Tod und über ihren Einsatz gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Ungerechtigkeit über die Jahrzehnte berichteten jetzt auch die Leitmedien. Aus der großen Politik wurde vielfach Anteilnahme bekundet. Das ist für hiesige Institutionen nur angemessen, gerade, weil Esther Bejarano zu den letzten Überlebenden der Vernichtungslager zählte. Aber zu einer allzu staatstragenden Erinnerungskultur – wo nicht selten am einen Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird und am anderen Tag vor den Gefahren des Antifaschismus gewarnt – hat sie eher Distanz gehalten. In der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten war sie Ehrenpräsidentin.